Frank Ottes persönliche Erfahrungen aus der Geburtsvorbereitung für Väter und dem Angebot von Vater-Baby-Gruppen haben ihm gezeigt, dass es häufig nur kleine Anstöße braucht, um die Beziehung zwischen Babys und Vätern zu stärken.
Zur Vorbereitung gehört unter anderem eine bewusste Planung von Bonding-Erfahrungen, die dann einen entspannten Körperkontakt von Vater und Baby in der wichtigen Bondingphase nach der Geburt ermöglichen. Dazu können persönliche Termine oder mit anderen Vätern gemeinsam Info-Abende gebucht werden.
Das Vater-sein entwickeln
Die intuitive Kompetenz mit Baby kann Mann stärken. Vater-Baby-Gruppen bieten sich besonders an, weil hier Männerwelt und Babys, Erfahrungen und hilfreicher Input zusammen treffen. Nicht nur in unserer Praxis leider selten organisierbar, weil die Elternzeiten der Väter und das Geburtsalter häufig nicht kompatibel sind. Gruppen-Anfragen sind eine Alternative.
Väter die gerne besser beruhigen und ihrem Baby helfen wollen, werden in Einzelsitzungen unterstützt. Wir schauen uns die Situation des Babys an und gehen Themen wie Schreien und nicht erfülltes Schlafbedürfnis auch praktisch an. Dazu steigen wir bsplw. gemeinsam in den Babytalk ein. Daraus nehmen Väter häufig die Erfahrung der beruhigenden Wirkung des "Babyflüsterns" mit. Eine gute Voraussetzung für die Entspannung Zuhause.
Medien-Echo
- Zum Väterbonding im Magazin Baby-Bonus
- Erfahrungen aus der Geburtsvorbereitung für Väter im Interview.
- Schreibabys und empathischer Dialog im Sonderheft "Geburt und Schwangerschaft", von Öko-Test. (Nur Print)
Chancen und Herausforderungen beim Vater werden
Ein wenig polemisch formuliert, gehen viele Männer das Vaterwerden genauso pragmatisch an, wie andere Aufgaben. Heißt, man schaut was kommt und versucht, dann zu reagieren. Läuft alles einigermaßen glatt, bewährt sich diese Haltung auch. Keine unnötigen Sorgen machen, tun was notwendig ist und eine entspannte Haltung als Maxime. Dann wird in den anstrengenden ersten Monaten die übermüdete Mutter tiefenentspannt entlastet und das schreiende Baby beruhigt. Selbst das gefürchtete "ins Bett bringen" verliert seinen Schrecken. Dieses vereinfachte Idealbild des Probleme lösenden Vaters kommt vor, es wäre aber überfordernd, es als Vorbild zu verinnerlichen.
Zum einen ist die Versorgung eines unruhigen und regulationsschwachen Babys wesentlich herausfordernder als die des entspannten Traumbabys. Zum anderen entwickelt sich die Bindung zwischen Vater und Kind nicht zwangsläufig als Selbstläufer. Gute Startbedingungen für das Bonding gehören dazu und ausreichend positive Erfahrungen mit dem Baby. Nur dann werden Vater und Baby so gut aufeinander eingestimmt, dass Beruhigung auch funktioniert.