In den ersten Monaten, aber auch darüber hinaus erleben viele Eltern, dass sich Babys nicht beruhigen lassen. Das bringt Eltern wie Babys an ihre Grenzen. Es lohnt sich, schon früh Unterstützung anzunehmen. Häufig zeigt sich, dass Störungen in Schwangerschaft oder während des Geburtsverlaufs in die Eltern-Kind-Abstimmung einwirken. Es geht daher darum, die Eltern zu stärken und Störungen aufzulösen, damit die Familie wieder zur Ruhe kommt. Die Auflösung überlastender Erfahrungen ist insofern Bestandteil der therapeutischen Arbeit in der Schreiambulanz. Mit zunehmendem Vertrauen in die Elternkompetenz wird die Nähe zwischen Kind und Eltern neu begründet.
Die "Emotionelle erste Hilfe" nach Thomas Harms ist unser Weg, um Eltern in Krisen wie exzessivem Babyschreien und Ein- und Durchschlafstörungen zu begleiten. Dafür unterstützen wir sie, wieder Kraft für die Situation mit ihrem Kind zu finden. Für akute Nöte gibt es Handlingtipps, die engmaschig nachbegleitet werden. Ergänzend kommt die Arbeit mit dem Baby in der Praxis hinzu. Körpertherapeutisch wird sein Zugang zu Elternnähe und sein Vertrauen in ihre Belastbarkeit gestärkt. Meist braucht es auch ein sensibles Eingehen auf die Überlastungserfahrungen von Eltern und Kind im Vorfeld. Mit dem Anerkennen dieser Wunden wird ein Heilen möglich und positive Einflüsse im Jetzt gestärkt.
Die Bezeichnung "Schreibaby" vermeiden wir. Sie impliziert eine Störung des Babys, während es aus unserer Sicht hilfreicher ist, von einer Belastung der Abstimmung zwischen Eltern und Kind auszugehen. Wenn Beruhigung nicht mehr funktioniert, leiden alle. Die Eltern durch schlaflose Nächte und das Gefühl, ihrem Kind nicht helfen zu können. Für alle kommt hinzu, dass die Entwicklung der emotionalen Beziehung beeinträchtigt wird. Das wirkt sich auf das Sicherheitsgefühl des Babys aus und verunsichert die Eltern im Umgang mit Entwicklungskrisen im 1. Lebensjahr wie auch danach.
Mehr zu unserem Umgang mit dem Ansatz der Emotionellen Ersten Hilfe finden Sie hier.